Wie wäre es mit Tauchen in Jordanien? Die Wüste, das Grün, die Berge, die Schluchten, die Gastfreundschaft, das Königreich und das Meer. Wir haben unseren Tauchurlaub in Aqaba (Akaba) verbracht und mehr als nur eine Tauchreise in Jordanien erlebt.
Kann man überhaupt tauchen in Jordanien?
Ja. Mit einem ja könnten wir auch unseren Blogbeitrag in unserem Tauchblog stehen lassen. Dann würden wir allerdings so viel auslassen, was uns gefallen hat und warum wir euch das wunderbare Land – mit den 7 Gesichtern – ans Herz legen zu bereisen.
Wer die fünf Gesichter Jordaniens auslassen möchte, kann direkt zum 6ten Gesicht (Das Meer und Tauchen in Jordanien) springen, denn da gehen wir direkt auf das Tauchen in Jordanien beziehungsweise Tauchen in Akaba (Aqaba) ein. Wir empfehlen euch allerdings sich die paar Minuten oder einfach Zeit zu nehmen, um mit uns in Jordanien einzutauchen.
1. Das Königreich – al-Mamlaka al-Urdunniyya al-Hāschimiyya
Jordanien liegt in Vorderasien und ist umgeben von Israel, Palästina, Syrien, Irak, Saudi-Arabien und Ägypten, wobei die Jordanier mit den Ägyptern nur über die Seegrenze verbunden sind. Genau an dieser liegt die südlichste Stadt Aqaba, von der aus die Taucher im Golf von Akaba im Roten Meer ihre Tauchgänge planen und auf Entdeckungsreise gehen.
Wer jetzt auf Grund der Situation in den Nachbarländern eventuell abgeschreckt ist, so lest einfach weiter und wir geben euch einen Eindruck, ob ihr wirklich Bedenken haben solltet. Schreibt uns gerne eure Erfahrungen, solltet ihr schon in Akaba im Tauchurlaub gewesen sein oder was ihr über Tauchen in Jordanien wissen wollt.
2. Das Grün im März und April im Land des goldenen Sandes
Es gibt mehrere Möglichkeiten um nach Akaba zu kommen. Meistens geht der Flug nach Amman und von dort aus mittels Transferflug weiter nach Aqaba. Eine andere Möglichkeit ist, man fährt von Norden in den Süden mit dem Auto oder Bus.
Solltet ihr vom Amman Flughafen aus ins Land einreisen, dann müsst ihr 40 JOD für Visa bezahlen. Diese Gebühr entfällt, wenn ihr aus Aqaba ins Land einreist. Wir haben uns für die Variante der Straße entschieden, damit wir soviel wie möglich von Jordanien sehen können. Mit dem Grün fängt die Reise an, denn in der Jahreszeit blüht die Landschaft in und um Amman.
3. Die Berge und Jordaniens Landschaftsbild
Ab in den Süden, die Tauchausrüstung im Kofferraum verstaut und das Landschaftsbild ändert sich bereits nach einer guten halben Stunde. Das liegt schlichtweg an der geographischen Lage Jordaniens. Im Norden befindet sich das Gebirge Gilead an dessen Ausläufer die Hauptstadt liegt.
Vom Norden nach Süden sehen die Taucher zwar kein Meer dafür den Ostafrikanischen Graben, welcher ein Teil des Großen Afrikanischen Grabenbruchs ist.
4. Die Schluchten von Jordanien, der Tauchurlaub bietet dem Geist und den Augen viel
Kurzum vom Norden nach Süden verläuft der Jordangraben. Wir haben uns deswegen für die Weiterreise mit einem Fahrzeug entschieden, weil wir unsere Tour wie folgt geplant haben:
Amman >> Akaba (Tauchen) >> Petra >> Totes Meer >> Amman
Von Petra schwärmen wir immerfort. Der Blick auf das Schatzhaus aus 50 oder 60 Metern Höhe bleibt unvergessen. Danach ging der Weg durch die Schluchten zum Eingang zurück. Das hat mehr als einen halben Tag gedauert, jede einzelne Minute hat sich gelohnt.
Zurückfahren vom Toten Meer nach Aqaba zum Flughafen hätte für uns wenig Sinn gemacht. Auf unserer Reise zum Tauchen in Akaba haben wir Wadi Rum leider aus zeitlichen Gründen ausgelassen. Damit wir paar Tage mehr zum Tauchen haben, schließlich soll ein Tauchurlaub entspannt sein und jeder muss für sich selbst entscheiden, wie viele Stationen man in einen Urlaub packt.
Wenn ihr könnt, dann plant in Wadi Rum mindestens eine Nacht in der Wüste ein. Wir sind vielen Menschen mit unterschiedlichen Nationalitäten begegnet. Ausnahmslos waren alle freundlich und erzählten viel über ihr Land.
5. Die Gastfreundschaft in Jordanien wird großgeschrieben
Der Tag hat sich ins Abendgewand gekleidet. Endlich nach 5 Stunden Fahrt in Akaba angekommen. Es weht ein leichter und milder Wind. Die 25°C fühlen sich wie Mittelmeerklima an. Wir sind kurz vor 22 Uhr angekommen und haben noch was in der Stadt eingekauft.
Der nächste Stop ist unsere Unterkunft, die Tauchbasis in Aqaba. Der Empfang war herzlich und toll. Obwohl es schon spät war, bekamen wir im eigenen Restaurant der Tauchbasis ein Abendessen. Aus dem Menü konnten wir hoch und runter bestellen, alles war ausgesprochen frisch und lecker zubereitet.
6. Das Meer und Tauchen in Jordanien
Am nächsten Tag aufgewacht und das Meer direkt aus dem Tauchcenter heraus entdeckt. Auch vom Frühstücksraum kann man das Meer sehen.
Die Tauchbasis strahlt dafür einen ganz anderen wie auch eigenen Charme und Flair aus. Wir haben gerade nach den Tauchgängen die Ruhe und auch den Ausblick genossen.
Wie ist die Wassertemperatur in Akaba? Wie sind die Tauchgänge in Aqaba? Was sind die Highlights beim Tauchen in Jordanien?
Wir haben unseren Tauchurlaub bei den Arab Divers verbracht. Ein tolles Team welches auf die unterschiedlichsten nationalen wie auch internationalen Tauchgäste eingestellt ist. Wir waren zum Beispiel sehr überrascht, als wir auf unsere englische Anfrage eine Antwort auf deutsch erhalten haben. Das Team mit welchem wir getaucht sind, hat sich aus Jordaniern, Israelis, Franzosen, Deutschen, Engländern, Dänen, Kanadiern und Spaniern zusammengesetzt, was für eine bunte Mischung!
- Wassertemperatur: 22°C
- Tauchanzug: 6,5 mm – 7 mm
- Jahreszeit: März
Was uns überrascht hat, war definitiv die Wassertemperatur. Wir hätten wie beim Eistauchen auch einen Trocki anziehen können. Irgendwie hat sich das Wasser kälter angefühlt, als es tatsächlich gewesen ist. Die größte Überraschung war, dass es überhaupt keine Sprungschicht gab. Ob 0,5 Meter unter der Wasseroberfläche oder auf 30 Meter Tiefe, spielte beim beim Auslesen des Tauchcomputers überhaupt keine Rolle.
Es war stets zwischen 22°C und 22,9°C frisch. In den Sommermonaten ist die Wassertemperatur um einiges wärmer, denn die Außentemperatur kann dann schon ebenfalls bis zu 40°C klettern. Ab März bis November scheint die Sonne mehr als 9 Stunden am Tag.
Tauchen in Jordanien im März
Bei uns im März war diese stets um die 20°C bis 25°C, wobei auch hier fühlte es sich eher wie knapp unter 20°C oder sogar am Abend um die 15°C auf Grund des Windes an. Ein Hoodie und eine lange Hose sollten sich dann schon im Tauchgepäck befinden.
Zu den Tauchspots wird man mit einem Jeep gefahren und die Tauchausrüstung ist auf einem Anhänger. Die Spots liegen fast alle an dem 14 km langen Küstenstreifen und sind vom Strand aus zugänglich. Das Abenteuer fühlt sich echt und vor allem authentisch an.
Der Wind streift durchs Haar, der Tauchanzug angezogen und im Fahrtwind trocknend, was will man mehr außer nochmals ins Meer.
So muss sich Freiheit ohne Grenzen anfühlen beim Blick in die Gesichter der Taucher nach einem Tauchgang. Jetzt nicht abschweifen.
Tauchbasis Arab Divers
Die Tauchbasis wie auch paar andere Tauchcenter liegen nicht direkt am Strand. Dies wird auch überall beschrieben oder kann selbst auf Buchungsplattformen auf Karten vorab erkundet werden. Da wundert man sich doch über Bewertungen, die sich enttäuscht äußern, dass die Tauchbasis nicht direkt am Meer liegt.
Wir Menschen sollten schon uns gegenseitig auf unserer Erde den Druck herausnehmen. Ab und zu nachdenken tut Wunder, dies meinen wir global betrachtet. Es ist schon fast unglaublich wie hart manch Reisende das Land kritisieren, in dem sie zu Gast sind. Das einzig Gute ist, dass es stets subjektive Meinungen sind und mit einem gesunden Menschenverstand lassen sich diese entsprechend einordnen. Lasst euch nicht verunsichern und wägt euren eigenen Anspruch stets ab, denn Luxus ist bekanntlich auch relativ.
Wir sind erneut um einiges an Erfahrung reicher durch unseren Tauchurlaub in einem weiteren wunderschönen Land, welches einen Urlaub immer wert ist.
Wracks, Korallen und mehr beim Tauchen in Jordanien
Die mehr als 30 Tauchspots bieten dem Taucher unglaublich viel Abwechslung. Wer allerdings auf Strömungstauchgänge aus ist, der wird diese wohl vergeblich suchen, dafür ist zum Beispiel Bali eher bekannt.
Für Tauchanfänger ist der Einstieg ins Meer ein Traum. Für Taucher, die auf Wracks und auch abwechslungsreiche Vegetation stehen, werden zweifelsohne während der Tauchgänge belohnt. Wir sind sowohl vom Strand, wie auch vom Boot aus, getaucht.
Spektakulär ist mit Sicherheit die Cedar Pride, die auch vom Open Water Diver besichtigt werden kann. Diese wird als eines der 10 schönsten Wracks der Welt bezeichnet. Natürlich kann das Wrack nicht ganz vom OWD bestaunt werden, doch die Teile, welche durch den Zertifizierungs- und Fertigkeitenstand zugänglich sind, werden den Taucher zum Staunen bringen. Die bunten Korallen und die zahlreichen Schwärme von kleinen Fischen sind ein Blickfang. Die Sichtweiten im Roten Meer in Jordanien lagen im März bei 15 – 25 Metern.Einfach großartig!
Am Abend die Tauchgänge beim Tee oder Dekobier Revue passieren zu lassen, ist ein Geschenk. Entweder weil man selbst paar Tauchvideos gemacht hat und anschaut, die Unterwasserfotografie von anderen Tauchern bewundert oder im Logbuch Erinnerungen zur Niederschrift bringt. Ein Unterwasserfotograf kommt in Jordanien sicherlich auf seine Kosten, nicht zuletzt auf Grund der riesigen Korallenblöcke und zahlreichen Feuerfische.
Die Tauchausrüstung wird stets professionell verstaut und es gibt genug Möglichkeiten in Ruhe beim sehr guten Essen sich auf den nächsten Tauchtag vorzubereiten. Das Frühstück ist einfach, jedoch vollkommen ausreichend um Energie zu tanken. Der Kaffee macht wach. Selbst wenn Ersatzteile benötigt werden oder Tauchausrüstung ausgeliehen werden muss, alles ist vorhanden.
Wir haben uns das Panzerwrack beim Saftey Stop angesehen. Der Panzer steht irgendwie unwirklich im Meer, strahlt eine gewisse Hoffnung aus, denn jeder einzelne von uns kann etwas bewegen. Wir haben uns für‘s nächste Mal die Herkules C-130 aufgehoben. Das Flugzeugwrack haben wir aufgrund des Bootstrips nicht geschafft zu betauchen. Diesen wollten wir aber auch nicht missen. Vom Hafen aus sind wir in den Golf von Akaba gestochen.
Die Bootsausfahrt war ebenfalls ein Abenteuer, bei dem der geographische Eindruck Jordaniens sich noch besser in den Kopf eingeprägt und sich vor allem erschlossen hat. Die wunderschöne Steilwand beim Spot Power Station bietet für jeden Taucher etwas, denn sie ist wie eine überdimensionale Treppe und wer Glück hat, kann eine Schildkröte oder einen Hai im tiefen Blau sehen.
Danke Arab Divers, wir kamen als Fremde und gingen als Freunde. Ihr seid herzlich zum Eistauchen eingeladen.
7. Durch die Wüste in Richtung Petra und im Anschluss das Tote Meer
Tauchurlaub in Jordanien war für uns in vielerlei Hinsicht traumhaft, weil wir uns mitunter nach dem letzten Tauchgang nach Petra und danach zum Floaten ins Tote Meer aufgemacht haben. Beide Stationen nach dem Tauchen in Jordanien haben uns vorab fasziniert zu bereisen und haben zugleich unseren Tauchurlaub in Jordanien abgerundet.
Wer jetzt denkt, dass man im Toten Meer auch einen Tauchgang machen kann, der sollte bedenken, dass 50 Kilogramm Blei wohl mindestens notwendig sein werden um Abzutauchen, wobei uns keine Angebote bekannt sind.
Mit Sicherheit ist es ein anspruchsvoller Tauchgang in Spezialausrüstung, wer schon mal im Toten Meer gewesen ist und etwas Salz in die Augen abbekommen hat. Wir haben einen Berufstaucher kennengelernt, der es schon erlebt hat.
Wir waren am tiefsten Punkt unseres blauen Planeten, mehr als 400 Meter unter dem Meeresspiegel! Die Zeit am Roten Meer im Golf von Akaba, in Petra und am Toten Meer haben wir sehr genossen.
Auf unseren Tauchurlaub blicken wir mit einem Lächeln zurück und mit Vorfreude auf die Herkules, die hoffentlich beim nächsten Mal tauchen in Jordanien auf uns wartet.